Einsatz von KI im Fondsmanagement

Potenzial und Grenzen von KI beim Einsatz in der Fondsindustrie

David Striegl

David Striegl, Leiter Aktienfondsmanagement

 

"Wir sind der Meinung, dass KI einen großen Mehrwert für das Portfoliomanagement liefern kann. Aber: Sie muss richtig konfiguriert, trainiert und mit den Stärken der Portfoliomanager kombiniert werden.“

Seit November 2022 ist ChatGPT und damit das Thema Künstliche Intelligenz (KI) in aller Munde, auch in der Finanzbranche und speziell in der Fondsindustrie. Welche Rolle könnte Ihrer Meinung nach KI in der Zukunft der Fondsindustrie spielen, wo sieht die KEPLER Fonds KAG das größte Potenzial bzw. wo liegen die Grenzen von KI im Einsatz in der Fondsindustrie?

 

Ähnlich wie in anderen Bereichen wird KI auch in der Finanzbranche zu einem Innovationsschub führen. Insbesondere einfachere Routinetätigkeiten, wie beispielsweise das Aufbereiten von Finanzkennzahlen zur Bewertung von Unternehmen, die Zusammenfassung von Finanzinformationen oder gewisse Reportingtätigkeiten können effizient mittels KI erledigt werden. Die KI wird damit zur Assistenz und der Mensch kann sich verstärkt komplexeren strategischen Aufgaben widmen. Wir denken aber nicht, dass die KI eigenständig Entscheidungen treffen sollte. Dies zeigen einige von uns durchgeführte Experimente, in denen die KI große Probleme hatte, Aktien ohne Hilfe des Menschen zu selektieren. Denn letztendlich sind KI-Modelle auf Vergangenheitsdaten trainiert und haben demzufolge Probleme in einem dynamischen wirtschaftlichen Umfeld voller Ereignisse, die in der Vergangenheit nie oder nur sehr selten aufgetreten sind.

 

ChatGPT´s Antwort auf die Frage zur Rolle von KI in der Zukunft der Fondsindustrie lautet: „KI kann dabei helfen, bessere Anlageentscheidungen zu treffen, indem sie große Mengen von Daten analysiert und Muster erkennt, die für menschliche Anleger schwer zu erkennen sind. Durch den Einsatz von KI können Portfolios optimiert werden, um eine höhere Rendite bei gleichzeitig reduziertem Risiko zu erzielen.“ Wie stehen Sie zu dieser Aussage?

 

Diese Aussage beinhaltet sowohl einen wahren als auch einen fragwürdigen Kern. Einerseits denken wir auch, dass die KI helfen kann, bessere und vor allem fundiertere Anlageentscheidungen zu treffen. Insbesondere bei der Bewältigung der immer größer werdenden Datenmenge sehen wir klare Vorteile der KI. Andererseits zeigen die Performancedaten von rein KI-gesteuerten Fonds, dass diese das Ziel höherer Renditen bei gleichzeitig niedrigerem Risiko überwiegend nicht erreichen können. Im Hinblick auf Mehrertrag bei geringerem Risiko werden langfristig wohl nur jene Akteure erfolgreich sein, die Geschwindigkeits-, Daten- und Methodenvorteile haben, oder eine unpopuläre Strategie verfolgen. Wer verspricht, dass man mit KI mühelos das große Geld machen kann, erzählt nicht die Wahrheit.

 

In welcher Form wird KI in Ihrem Haus bereits eingesetzt, speziell wenn es ums Fondsmanagement geht bzw. gibt es in Ihrem Haus Bestrebungen in diese Richtung und wenn ja, welche?

 

Wir beschäftigen uns schon länger mit dem Thema. Gemeinsam mit der FH Hagenberg haben wir eine KI entwickelt, die unserem Aktienfondsmanagement als Unterstützung und Hinweisgeber zur Seite steht. Wir gehen hier aber einen unpopulären Weg und fokussieren uns nicht auf die zukünftigen Gewinner am Aktienmarkt, sondern auf Unternehmen mit potenziellen Problemen. Dementsprechend analysiert die KI bereits mehr als 150.000.000 Datenpunkte auf Muster, die auf sinkende Kurse in Zukunft hindeuten. Deutet die KI eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen sinkenden Kurs der jeweiligen Aktie an, wird der Titel vom Fondsmanagement noch genauer unter die Lupe genommen und gegebenenfalls nicht gekauft oder gar aus dem Portfolio entfernt. Die Entscheidung trifft allerdings weiter der Mensch. Zudem arbeiten wir gerade an einer KI, die uns wertvolle Hinweise für die Steuerung von Value- und Growth-Aktien liefern könnte.

 

KI wird die Welt verändern. Anleger könnten davon profitieren, indem sie in Unternehmen investieren, die diesen Wandel bewerkstelligen helfen und beflügeln. Für welche Bereiche des Technologiesektors birgt KI die größten Anlagechancen und warum? Welche Anlagechancen bieten sich außerhalb des Technologiesektors?

 

Generell sind wir davon überzeugt, dass das Thema Künstliche Intelligenz gekommen ist, um zu bleiben. KI wird in Zukunft zahlreiche Jobprofile verändern und viele neue Geschäftsmodelle und Innovationen erschaffen. Die Unternehmen in der Pole-Position sind – wieder einmal – die größten Tech-Unternehmen aus den USA. Am Aktienmarkt werden bereits jetzt Zukunftserwartungen im Hinblick auf KI eingepreist. Wie die starken Kursanstiege der KI-Aktien (u.a. Nvidia, Microsoft, Tesla) in diesem Jahr zeigen, sind diese Zukunftserwartungen enorm hoch - kurzfristig vielleicht sogar zu hoch. Wir gehen allerdings davon aus, dass mehr und mehr Unternehmen ihr Geschäftsmodell mit KI anreichern werden, was wiederum zu zusätzlichem Kurssteigerungspotenzial auch in der breiteren Masse an Aktien führen könnte. Daher sehen wir dieses Thema vor allem längerfristig als sektorübergreifende Chance.

 

Wenn Anleger bei ihren Investments also von KI profitieren wollen, auf welche Produkte/Fonds Ihres Hauses sollte man sie dann hinweisen und warum?

 

Wir bei KEPLER legen viel Wert auf eine möglichst breite Titel-Diversifikation innerhalb unserer Investmentfonds. Gerade in Bezug auf Branchen- oder Themenstrategien nehmen wir aufgrund der Klumpenrisiken und des historisch geringeren Rendite/Risiko-Verhältnisses eine eher skeptische Haltung ein. Dementsprechend haben wir beispielsweise keinen reinen Robotics-, Automation- oder KI-Fonds in unserem Sortiment. Es ist aber durchaus auch möglich, vom Megatrend KI in einem breit diversifizierten Portfolio zu partizipieren – beispielsweise durch unseren kürzlich aufgelegten KEPLER Trend Select Aktienfonds. Bei dieser globalen Fondsstrategie mit etwa 100 Einzelaktien setzen wir neben Bewertungs-, Qualitäts- und Wachstumskennzahlen auch auf die Trendstärke von Aktien. Dies führt dazu, dass wir indirekt auch einige Megatrends wie KI damit abdecken. 

 

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