Rentenmarkt

Anleihen sind zurück

Uli Krämer

Uli Krämer, CIO bei KEPLER-FONDS KAG

 

Warum sich gerade jetzt ein Blick auf die Anleihenmärkte lohnt. Eine Analyse von Uli Krämer, Leiter Portfoliomanagement bei KEPLER-Fonds.

2022 war für Anleihen kein gutes Jahr. Wie schätzen Sie die aktuelle Situation ein? Ist die Zeit, um in Anleihen zu investieren, jetzt gekommen oder sind noch weitere Kursverluste bei Anleihen denkbar?

Das Marktumfeld für Anleihen war 2022 in vielfacher Hinsicht außergewöhnlich und herausfordernd. Alle Segmente zeigten einen in dieser Form noch nicht erlebten Renditeanstieg. Dieser war der Zentralbankpolitik dies- und jenseits des Atlantiks geschuldet, die sehr deutlich auf die Anleihekurse drückte. Sowohl die US-FED als auch die EZB wollen mit ihrem restriktiveren Kurs das Inflationsgeschehen in den Griff bekommen und verhindern, dass sich eine Inflationsmentalität festsetzt. Wer Anleihenkäufe seit Jahren aufgeschoben hat, sollte jetzt die Chancen nutzen und auf dem attraktiven Renditeniveau einsteigen. Weitere Zinserhöhungen sind bereits am Markt eingepreist, die Inflation hat ihren Höhepunkt überschritten. Und falls zwischenzeitlich die Renditen doch noch etwas steigen sollten, dann federt die jetzt höhere laufende Rendite diese Anstiege besser ab.

 

Folgende Grafik verdeutlicht das große Ausmaß und die Rasanz des Rendite-Anstiegs. Dieser führte einerseits zu den außergewöhnlichen Kursrückgängen bei Anleihen im vergangenen Jahr und andererseits zu sehr guten Einstiegsniveaus.
 

Renditen in verschiedenen Anleihesegmenten (in %):

Renditen Anleihensegmente
Quelle Bloomberg/KEPLER 2/2023
Zinsen und Inflation beeinflussen den Anleihemarkt. Die Inflation scheint nun sowohl in den USA als auch in Europa den Höhepunkt überschritten zu haben. Bis wann erwarten Sie, dass sich die Inflation in Richtung 2 bis 3 Prozent zurückbildet?

Die am Markt gehandelten Inflationserwartungen sind verankert und deutlich zurückgekommen. Der Hauptgrund dafür liegt in den zahlreichen Vorlaufindikatoren, die auf eine Entspannung der Inflationssituation hindeuten. Neben zuletzt stark gesunkenen Energiepreisen, insbesondere bei Gas und Strom, entspannen sich auch internationale Lieferketten merklich. Eine Inflation von 2 – 3 Prozent erwarten wir frühestens für das zweite Halbjahr 2024.

Bis zu welcher Höhe wird die EZB den Leitzins noch anheben?

Nach den bereits erfolgten Zinsanhebungen sind weitere Schritte nach oben in großem Umfang von den Märkten bereits eingepreist. In der Eurozone wird ein Zinsgipfel von 3,25 - 3,50 % erwartet, in den USA bei rund 5,00 - 5,25 %.

 

Leitzinsen Ausblick
Quelle Bloomberg: 02/23
Inwieweit hemmt die höhere Verschuldung der Peripherie-Länder Italien/Spanien die EZB in ihren Entscheidungen im Kampf gegen die Inflation?

Das Thema der Verschuldung ist ein langfristiges – die Inflation und deren Rückführung ein aktuelles. Die EZB kommuniziert klar, dass momentan die Inflation Thema Nummer 1 ist und bis auf weiteres bleibt. Das interpretieren auch die Finanzmärkte so. Denn der Zinsabstand 10-jähriger Staatsanleihen von Italien und Spanien zu Deutschland befindet sich aktuell für Italien auf langjährigen Durchschnitten, für Spanien sogar unter denselben. 

Die österreichische Bundesregierung unterstützt mit großen Förderpaketen die Bürger, um die massive Teuerung abzufedern. Wie sehr befeuern diese Maßnahmen die Inflation bzw. wieviel Inflation ist auch hausgemacht?

Inflation braucht immer Zwei – einen Verkäufer und Jemanden, der höhere Preise zahlen will und kann. Somit helfen die Förderpakete einerseits, die Konjunktur am Laufen zu halten. Andererseits können Verkäufer gestützt auf Gegenüber mit gefüllten Geldbörsen potenziell länger als sonst höhere Preise durchsetzen. Somit ist ein Teil des inflationären Geschehens hausgemacht, mit dem positiven Effekt einer stärkeren Konjunktur. In so einem Umfeld ist es allerdings wesentlich, dass keine Inflationsmentalität mit ausgeprägten Zweitrundeneffekten auftritt. Davon gehen wir aus. 

Wo erwarten Sie den Euro/Dollar-Kurs am Jahresende?

Die erwartbare Entwicklung des Zinsabstandes zwischen Euro- und US-Dollarraum spricht unseres Erachtens u.a. für einen leicht stärkeren Euro zum Jahresende. Vorstellbar ist eine Bandbreite von 1,09 bis 1,12 USD für einen EUR (aktuell 1,065).

Bis jetzt ist die große Rezession ausgeblieben. Steht sie noch bevor?

Von den Makro-Daten spricht einiges für ein Soft-Landing-Szenario und nicht zuletzt dafür, dass die Wirtschaft nicht so stark in die Rezession rutscht, wie von vielen Marktteilnehmern erwartet. Gründe für diese optimistische Einschätzung liefern ein milderer als erwarteter europäischer Winter (Energiepreise), eine chinesische Wirtschaft, die nach zwei Jahren des COVID-19-Winterschlafs erwacht und Signale einer Entspannung der zuletzt angespannten Lieferketten auf globaler Ebene.  

KEPLER-USP: Anleihen mit Zinsaufschlag

Die Ertragsaussichten bei festverzinslichen Wertpapieren guter Bonität sind im Allgemeinen bescheiden. Aus diesem Grund lohnt sich der Blick auf Anleihen, die aufgrund ihres geringen Emissionsvolumens höhere Renditen ermöglichen.

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